-
Deutsche Schiffsrevision und -klassifikation in
der DDR
Die Schiffs - Revision und - Klassifikation (DSRK) war die Schiffsklassifikationsgesellschaft
der DDR. Als staatliches Organ strukturiert war sie dem Ministerium für Verkehrswesen
unterstellt.
Sitz der Behörde war Zeuthen bei Berlin.
Geschichte & Historie
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Germanische Lloyd
die Klassifikation von Schiffsneubauten im besetzten Deutschland wieder
aufgenommen. In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) übernahmen
die Mitarbeiter der ehemaligen Berliner Hauptverwaltung diese Aufgabe.
Die DDR gründete im April 1950 die Deutsche Schiffs - Revision und
Klassifikation als eigene Klassifikationsgesellschaft in Form einer
Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Potsdam.
Die DSRK übernahm, zunächst auf die Vorschriften
des Germanischen Lloyds gestützt, sofort dessen gesamten Aufgaben -
und Zuständigkeitsbereich und klassifizierte die überwiegend
als Reparationen für die Sowjetunion hergestellten Schiffsneubauten.
Der Germanische Lloyd, dessen Einnahmen waren in Ostdeutschland erheblich
zurück gegangen. Sie löste daraufhin 1952 ihr Büro in Berlin endgültig auf. Somit wurde im Jahre 1960
die DSRK unmittelbar der staatlichen Verwaltung unterstellt und
in ein staatliches Organ umgewandelt.
verwendet wurde von 1950 bis 1960 ein SKR-Nr. -Schlüssel aus Ziffern mit Punkt-Unterteilung
Im Binnenschiffsregister - mit 2 Punkt Codierung (Bsp. => 6.1.086) für Techn. Schiffe / im Seeschiffsregister wurde dagegen eine Codierung ( Bsp. 24.852) mit nur einem Punkt verwendet !!
1961 Änderung der SKR-Nr. Struktur im Seefahrt - Register
Die bisher verwendete 1 Punkt Codierung wurde umgehend nach Umwandlung in ein staatliches Organ - mit Wirkung von 1961 - für das Seefahrts-Register geändert, wobei man nunmehr eine Angleichung an das Binnenschiffsregister mit einer zwei Punkt Codierung, jedoch bei führender "Null" vornahm.
1965 Einführung einer neuen SKR-Nr. Codierung für beide Register
Im Zuge einer einfacheren Codierung wurde ein 5-stelligen Zifferncode - ohne Punktierung - eingeführt und für beide Register gleichstrukturell angewandt (s. nachfolgende Darstellungen) // Zur Unterscheidung wurde im BSR beginnend bei 1xxxx codiert, wobei im SFR für alle SKR-Nr. die führende "Null" beibehalten wurde.
Die DSRK wurde 1968 Mitglied der International Association
of Classification Societies (IACS).
1973 erfolgte die Umbenennung in DDR-Schiffs-Revision
und -Klassifikation.
1974 wurde die Kooperation mit dem seit 1960 wieder
in der DDR tätigen Germanischen Lloyd in einem Gegenseitigkeitsvertrag
festgeschrieben.
Kurz vor der Deutschen Wiedervereinigung - wurde die
DSRK im September 1990 aus dem DDR-Verkehrsministerium herausgelöst
und dem Germanischen Lloyd eingegliedert und die Inspektionen beider
Gesellschaften zusammengefasst - nach der Wiedervereinigung am 03.10.1990
wurde die Behörde aufgelöst.
Aufgaben
Die DSRK führte die Klassifikation sämtlicher
klassifikationspflichtiger Wasserfahrzeuge, Bauteile, Ausrüstungen
und Einrichtungen sowie für die Bauaufsicht und Erprobung der in der DDR
gebauten oder reparierten Wasserfahrzeuge durch. Sie war für deren
Überwachung und Revision zuständig und prüfte abnahmepflichtige
Werkstoffe, Geräte, Maschinen und Bauteile auf Güte, Bauausführung
und Funktion. Sie legte das Freibord fest, führte die Eichung von
Binnenschiffen durch und erteilte nach die entsprechenden Zeugnisse. Weiterhin
prüfte sie die Konstruktions- und Klassifikationsunterlagen sowie die Einhaltung von internationaler Klassifikationsbestimmungen.
Zu ihren Hauptaufgaben gehörte die Entwicklung und Herausgabe von
Konstruktions-, Bau-, Prüf, Klassifikations- und Revisionsvorschriften.
Registrierpflicht
besteht für :
- Schiffe und Boote sowie Technische Geräte bei
einer Länge von 12 m oder länger
- für alle Motorgetriebenen Einheiten von 55
kW oder größer
- für alle Güterschiffe, die nicht in die
bisher genannten Gruppen fallen, von 20 m oder länger
- Ausgenommen von diesen Regelungen
sind Einheiten der bewaffneten Organe der DDR , die Schiffseinheiten der NVA / Volksmarine wurden durch die Technische Schiffsüberwachung (TSU) in und für die jeweils zuständigen Einheiten durchgeführt und dokumentiert.
Die DSRK führte das Klasseregister für die Schifffahrt der
DDR. Ab 1974 wurde jeweils jährlich eine öffentliche Ausgabe des Schiffsklasseregister
in Buchform herausgegeben (Bearbeitungsstand ca. minus 1 Jahr)
... die letzte Ausgabe 1988 / 89 ...
es sind nur wenige Ausgaben in Privatbesitz erhalten geblieben ...
Erfassung
Erfasst und veröffentlicht wurden
die Daten in folgender Struktur - einzeln für jedes Schiff